Nie mehr aufschieben
Aufschieberitis bekämpfen!
Eisen muss man schmieden, solange es heiß ist.
Das gilt für sehr vieles im Leben. Doch in jedem von uns steckt auch ein Aufschieber. Jeder schiebt hin und wieder die Erledigung einer Aufgabe zu weit hinaus. Häuft sich das oder betrifft es Wichtiges, dann sollten Sie handeln. Bei sich selbst und bei Ihren Mitarbeitern.
- Gehen Sie immer rechtzeitig zum Arzt?
- Wie lange schon verschieben Sie Ihren nächsten Karriereschritt?
- Gibt es manchmal Aufgaben, die wochenlang täglich wieder aufgeschoben werden?
- Oder Aufgaben, die ein Gefühl auslösen, als müssten Sie über einen Abgrund springen?
- Wann endlich wollen Sie mit Ihrer Familie über Ihr Testament sprechen?
- Wann bringen Sie endlich Ihr Auto zum TÜV?
- ...
Mut und Entschlossenheit
"An den Mutlosen verschwenden die Götter alle Gunst und alle Gabe umsonst."
schrieb der erste deutsche Nobelpreisträger für Literatur, Theodor Mommsen, in seiner "Römischen Geschichte" über Pompeius. Dieser Satz gilt auch uns. Ohne Mut gelingt wenig. Mit Mut gelingt viel.
Aufschieben ist nicht mit Mutlosigkeit gleichzusetzen. Aber die Auswirkungen sind dieselben. Es tut gut, immer mal wieder etwas Neues zu tun und Dinge zu tun, die ein wenig Mut erfordern. Mut und Entschlossenheit kann man trainieren. Und mehr Mut verhindert oder vermindert natürlich auch das eine oder andere Aufschieben.
Aufschieben hat wenig mit dem Durchführen einer Aufgabe zu tun, sondern mit der Entschlossenheit, sie mal endlich zu beginnen.
Tipp:
Erfolgserlebnisse trainieren Entschlossenheit:
Nutzen Sie, wenn Sie sich
einmal zu einer großen Aufgabe überwunden haben, das Gesetz der Trägheit:
Verzichten Sie auf unnötige Pausen und Unterbrechungen, hängen Sie noch eine
Stunde dran... Es ist für Aufschieber viel leichter bei einer Arbeit zu
bleiben, als damit zu beginnen. Und jede Aufgabe, an der Sie erfolgreich
dranbleiben, verbessert Ihre innere psychologische Einstellung zum
Aufschieben.
Sind Sie ein Aufschieber?
Jeder Vierte, so lassen Studien vermuten, leidet unter wiederkehrendem Aufschieben. Von Aufschieben spricht man, wenn jemand wichtige Aufgaben lange Zeit vor sich herschiebt und stattdessen eher unwichtige, angenehmere (oder zumindest weniger unangenehme) Aufgaben erledigt. Viele Menschen (laut Hans-Werner Rückert 40%) erleiden dadurch gelegentlich oder häufig Nachteile.
Das Aufschieben wichtiger Aufgaben zählt zu den größten Verschwendungsmechanismen in Unternehmen. Oft genug bleiben Aufschieber unerkannt, ja werden sogar besonders geschätzt, weil ihnen der immerwährende Strom einfacher, neuer Aufgaben angenehm ist, weil sie dadurch sogar gerne Überstunden machen, ja oft selbst garnicht bemerken, mit welchem Geschick sie Wichtiges auf die Lange Bank schieben.
Und privat? Aufschieben kann ein Leben zerstören.
Tipp:
Eine besonders tückische Form des versteckten
Aufschiebens ist gerade,
sich das Nicht-
Aufschieben- Wollen vorzugaukeln.
Beispiel: Ein Mann fühlt sich von seiner Partnerin
immer weniger verstanden.
Anstatt sich über
das gemeinsame Durchstehen guter und schlechter
Tage auszusprechen, wird das immer unangenehmer
erscheinende Gespräch immer weiter vertagt, aus
immer neuen guten Gründen und immer neuen aktuellen
Anlässen natürlich.
Die Lage verschlechtert sich.
Beide Partner sind sich bewusst, dass sie etwas
aufschieben. Und da man ja nichts unnötig aufschieben
soll, ist es plötzlich die Scheidung, der scheinbar
bequemere Ausweg, die man nicht mehr aufschiebt
...
Solche Fälle kommen im Privatleben ebenso
wie im Beruf und insbesondere bei Projektarbeit
immer wieder vor. Klären Sie also, was genau
Sie wirklich hinausschieben! Seien Sie
dabei unbedingt ehrlich zu sich selbst.