Bildschirmarbeit muss den Augen nicht schaden
Vor
27 Jahren schrieb ich das Buch "Der Schutz der Augen bei der
Bildschirmarbeit". Ich arbeite fast nur am Bildschirm. Eine
Brille habe ich bis heute nicht. Warum?
Rote Augen sind vermeidbar. Oft auch Kurzsichtigkeit. Die Brille, scheinbar zwanghaft mit der Bildschirmarbeit verbunden, kann durch Vorbeugung oft vermieden werden. Viele Gegenmaßnahmen kosten nur wenige Sekunden, allenfalls Minuten pro Tag. Nutzen Sie sie!
"Schon nach einem Jahr Bildschirmarbeit
brauchte ich eine Brille!"
Kommt Ihnen diese Aussage bekannt vor? Jahrelange Arbeit am Bildschirm gefährdet die Gesundheit unserer Augen. Aber Bildschirmarbeit ist durchaus nicht zwangsläufig schädlich. Denn es gibt wirksame Maßnahmen zum Schutz des Augenlichts.
Augenschutz bei der Bildschirmarbeit bedeutet nicht nur immer besser Bildschirme. Wer heute einen guten Monitor kauft, erwirbt ein Gerät, das kaum noch messbare Strahlung aussendet und mit einem phantastisch guten Bild aufwarten kann. Bildschirmrichtlinie und das Arbeitsschutzgesetz finden viel Beachtung. Anhand von Checklisten werden die Bildschirmarbeitsplätze der Unternehmen analysiert.
Doch vergessen wir nicht: Ein Büroarbeitsplatz ist ist nichts Abstraktes. Nicht nur Technik, Büromöbel und EG-Richtlinien bestimmen seine Qualität, sondern vor allem die betroffenen Menschen. Einen Büroarbeitsplatz zu optimieren, ist...
...
nur ein Teil der Lösung!
Bildschirmarbeit bleibt auch mit einem guten Monitor eine Strapaze. Die Ursachen für Augenschäden liegen nicht im Bildschirm, wenn auch ein schlechter Monitor dazu beitragen kann.
Häufig sind es psychische Probleme, die Augenleiden wie Kurzsichtigkeit fördern. Auch "gut sehen wollen" spielt für unsere Augen eine sehr große Rolle. Solange man keine Brille braucht, sollte man sich dagegen wehren, als wäre es eine Krücke. Sobald man sie aber wirklich braucht, sollte man sie annehmen, als wäre sie Teil unseres Körpers. Brillen bleiben aber in erster Linie eine Sehhilfe. Sie müssen perfekt auf unsere Augen passen und erst in zweiter Linie zum persönlichen Stil und zur Farbe der Handtasche.
Das Hauptproblem bei Bildschirmarbeit liegt in der Kurzsichtigkeit durch permanentes Sehen auf zu kurze Distanz. Nackenschmerzen, rote und brennende Augen, und vieles andere blieb uns trotz immer besserer Bildschirme erhalten. Auch die Ergonomie-Vorschriften der EG werden sich nicht als Allheilmittel erweisen.
Was kann man tun?
Zu den wichtigsten Gegenmaßnahmen zählen einfache Augenübungen wie Palmieren, Brillenträgermassage, Stirn-Ohren-Linie und viele andere. Rauchen Sie nicht am Bildschirm. (Dieser Tipp gilt auch bei Bildschirmen ohne messbares elektrostatisches Feld). Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung, (Bildschirmarbeit steigert den Bedarf an Vitamin A.) Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung und die richtige Höhe und Platzierung des Monitors!
Hier das Wichtigste in Kürze:
Führen
Sie ein- bis zweimal täglich die Palmier-Übung durch. Bedecken Sie dazu
beide Augen mit den Händen, so dass kein Licht eindringen kann. Drücken
Sie nicht gegen die Augen! Stellen Sie sich für zwei bis drei Minuten
irgendwelche schöne, vor allem farbige Gegenstände oder Landschaften
vor. Eine interessante Variante ist es, wie beim Autogenen Training,
sich einen Energiefluss von den Händen in die Augen und weiter durch
den ganzen Körper vorzustellen.
Brillenträger-Massage
Gleitsichtgläser?
Ausgewogene
Ernährung
Nicht
am Bildschirm rauchen!
Eine
gute Ausleuchtung des Arbeitsplatzes, auch bei Bildschirmarbeit, wirkt sich auf
das Wohlbefinden
ebenfalls aus. Wichtig ist, dass der ohnehin meist sehr helle Bildschirm
nicht eine leuchtende Insel in einer dunklen Umgebung bildet. Vermeiden
Sie Tischleuchten. Diese sollten jedenfalls kein Licht auf den Bildschirm
werfen und auch nicht in Ihrem Blickfeld sein, wenn Sie zum Bildschirm
blicken.

