Cookie Consent by FreePrivacyPolicy.com Teile und Herrsche / Divide et impera, Bedeutung + Anwendung

Tipps und Tricks:

Teile und Herrsche

Wie man "Teile und Herrsche" nutzt

Tipp: Divide et impera

Manch einer hat im Lateinunterricht erstmals von "divide et impera" gehört. Jedenfalls denken viele an die alten Römer, wenn man von "Teile und Herrsche" spricht. Dabei ist die Herkunft dieser Redewendung nicht geklärt. Sie könnte genausogut Machiavelli zugeschrieben werden.

spaltenWas bedeutet "Teile und herrsche"?

Die wichtigste Bedeutung ist eine simple Strategie: Hetze Deine Gegner gegeneinander auf. Dann kannst Du sie leichter besiegen. Doch beim Teilen, um zu beherrschen, kann man noch mehr Bedeutungen unterscheiden:

  • Hetze Gegner gegeneinander auf: Als chinesisches Strategem nennt es sich "Mit dem Messer eines Anderen töten"
  • Entzweie und gebiete: Das ist die klassische Spaltungs-Strategie zur Schwächung der Gegner. Etwa: Mit Fake-News solange die Menschen manipulieren, bis schließlich Großbritannien aus der Europäischen Union austritt. Die Weltgeschichte ist voller Beispiele. Jede aggressive Außenpolitik nutzt diese Strategie. Zwei Holzscheite brennen besser als der ganze Klotz, aber tun sich gegenseitig nichts Böses. Deshalb kann das Trennen von Interessengruppen sogar ohne "gegeneinander aufhetzen" eine nützliche Strategie sein.
  • Abgrenzung: Zuweilen wird auch die Polarisierung, also "entweder für uns oder gegen uns", mit der Redewendung in Verbindung gebracht. Doch das ist eine andere Baustelle
  • Dezentralisierung: Schon eher passt dezentrale Verwaltung eines Staates oder eines Unternehmens zu "Teile und Herrsche". Dezentralisierung, Entscheidungen zu den Betroffenen und an den Ort des Geschehens bringen, ist ein Aufteilen von Macht in sinnvolle Einzelteile, die der "Qualität des Herrschens" nicht abträglich sein müssen
  • Algorithmus: Wer eine große Menge von Dingen, etwa von Zahlen, sortieren möchte, der könnte daran denken, erst mal zwei Teilmengen zu bilden, diese jeweils zu sortieren und dann erst zusammenzuführen. Und mit den Teilmengen macht man das genauso. Und mit Teilmengen der Teilmengen auch. So gelangt man zum berühmten Quicksort-Algorithmus, der "Divide and Conquer", frei übersetzt "Teile und herrsche", schon im ersten Semester unter Informatik-Studenten bekannt macht
  • Arbeitsmethodik: Große, unangenehme, unübersichtliche Aufgaben in kleine, handliche Bausteine zu zerlegen, das ist die "Teile-und-Herrsche-Strategie" für das Erreichen von Zielen. Auch hier geht man rekursiv vor, also über mehrere Gliederungsebenen, wie bei dem genannten Algorithmus
  • Abspalten: Teile und Herrsche heißt nicht notwendigerweise, dass wir genau zwei Teile oder zwei ähnlich große Teile betrachten. Das hat sich einfach nur in unserer Vorstellung so festgesetzt. Auch das Abspalten eines kleinen, beherrschbaren Teilproblems von einem ungleich größeren Gesamtproblem wird manchmal unter dem Gesichtspunkt "Teile und Herrsche" gesehen. Das ist letztlich eine Konzentrationsstrategie mit der Absicht, mehr Kräfte auf eine Aufgabe konzentrieren zu können. Der Übergang zu einer einfachen Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise ist fließend.

Lateinischer Ursprung

Statt "Teile und Herrsche" sagt man oft "Divide et impera". Das ist die wörtliche Entsprechung im Lateinischen. "Dividere" bedeutet teilen. Man kennt das vom dividieren oder Dividende, also was an Aktionäre verteilt wird. "et" heißt "und" und "imperare" bedeutet beherrschen. Ein Imperium ist ein beherrschtes Gebiet.

Konkrete Anwendung

spaltenDie wenigsten unserer Leser werden Verwendung dafür haben, irgendwelche Staaten gegeneinander aufzuhetzen. Allenfalls böse Intrigen unter Verwandten oder Kollegen sind da dankbare Anwendungsgebiete.

Aber das Klären von Zielen und "Handlich und praktikabel machen" sollte jeder beherrschen. Ein Bündel von 50 Buntstiften kann man nicht als Ganzes zerbrechen. Einzeln dagegen kein Problem. Und große Aufgaben sind genauso. Teile und Herrsche ist dafür das Mittel der Wahl.

Deshalb der Tipp: Geben Sie jeder Aufgabe eine Struktur. Gliedern Sie, wenn nötig in Stufen, in immer kleinere Teilaufgaben. Hören Sie auf mit teilen, wenn Ihr Bauchgefühl das Signal gibt: Das kann ich. Damit werde ich fertig.

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Wo sind die Bruchlinien?

Politik bedient sich oft der Spaltung: Nicht nur Katalonien und der Rest Spaniens driften auseinander. Auch die Bevölkerung von Katalonien ist tief gespalten. Großbritannien zeigt deutliche Bruchlinien zwischen Schotten und Engländern, Arm und Reich, Jung und Alt.

Politischen Hetzern kann oftmals egal sein, wo die Bruchlinien sich bilden. Es genügt, einfach oft genug irgendwo Öl ins Feuer zu gießen. Bei unserer arbeitsmethodischen Anwendung ist das anders: Hier ist sogar ganz entscheidend, wo wir die Trennlinien vorsehen.

Wie teilt man Aufgaben auf?

"Teile und herrsche" praktisch angewandt

Wir sind es nicht gewohnt, Aufgaben eine Struktur zu geben. Da kommt man zuweilen auf merkwürdige Gedanken: Aufgaben in Scheiben schneiden, wie eine Tomate. Das ist derzeit eine populäre Ansicht. Also Blöcke bilden nach Zeit, statt einer Stunde lieber dreimal zwanzig Minuten arbeiten. Und als Belohnung immer noch eine Pause dazwischen. (Das gibt in Summe leider mehr als eine Stunde). Doch ist es wirklich sinnvoll, einfach nach Stoppuhr den Griffel fallen zu lassen? Was wären denn die Alternativen?

Aschenputtels SchuhDie logischen Einzelschritte einer Aufgabe sind bessere Aufteilungskriterien. Manchmal muss man zeitweise Mitteln oder Menschen in Anspruch nehmen. Daraus ergeben sich dann klar begrenzte, logische Teilschritte einer Aufgabe.

Als Kinder haben wir etwas Wichtiges von einem Märchen gelernt: Es ist sehr unangenehm, die Füße der Stiefschwestern an Aschenputtels Schuh anzupassen. Und wir haben gelernt, dass das nichts bringt. Es ist unsinnig, Aufgaben in ein Zeitraster zu zwängen oder zu dehnen.

Die Aufteilung in Zeitblöcke hat manchmal tatsächlich einen sinnvollen Zweck: Sie verbessert die Vergleichbarkeit und kann zu einer besseren Prioritäten-Abwägung führen. Siehe "Richtige Prioritäten setzen". Aufteilen nach Zeit hat aber erst Sinn, wenn wir die sachliche Gliederung ausgeschöpft haben.

Hinter dem Denken in Zeitscheiben verbirgt sich oft ein Motivationproblem. "Aufgaben erledigen müssen" führt zu Zeitscheiben, "Ziele erreichen wollen" führt zu sachlicher Gliederung.

Bruchlinie Wichtigkeit

Wie wäre die Aufteilung "Zuerst den wichtigsten Teil der Aufgabe und danach den Rest."? Wer nach der Sache gliedert, kann wichtige und unwichtige Teile gut erkennen. Wir sollten lernen, die besseren Prioritäten setzen. Je öfter das gelingt, desto sicherer und größer ist die Leistung und der Erfolg.

Noch besser: "Zuerst den wichtigsten Teil der Aufgabe, dann den Rest und dann die Verwertung". In meineZIELE ist das sogar als Programmfunktion verfügbar. Die Verwertung eines Erfolgs ist wichtig und noch dazu ein erhebliches Motivationselement. Der Chef muss erst mal gebührend vom Erfolg erfahren. Auf Dauer macht das erfolgreicher. Dann erst geht man zur nächsten Aufgabe weiter.

Teile und Herrsche heißt also bei Aufgaben vernünftigerweise: Zuerst nach der Sache gliedern. Dann nach Wichtigkeit abarbeiten. Machen Sie es so. Das ist der zweite Tipp dieser Seite.

Weiter zum Tipp "Ein Hund, der viele Hasen jagt ..."

Leistungsreserven erschließen

"Erfolgsmethoden" sind keine Hexerei, sondern einfach nur das Erschließen umserer typischen Leistungsreserven. Jeder kann bessere Prioritäten setzen, ungestörter arbeiten, klare Ziele setzen und vieles mehr. Sehen Sie sich diese Beispiele an:

Teile und Herrsche
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Setzen Sie klare Ziele!

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