Tipp: Wann ist der Griff nach den Sternen sinnvoll?
Nach den Sternen greifen zu wollen, bedeutet ehrgeizige Ziele zu haben. Hochfliegende Pläne sind wie das Vorhaben, unerreichbar hochfliegende Vögel zu jagen. Nur für kurze Zeit, während meiner Kindheit, als der erste Mensch den Mond betrat und eine Welle von Optimismus über die Welt schwappte, wich die Skepsis ein wenig aus dieser Redensart.
Der Ausdruck "nach den Sternen greifen" hat einerseits etwas von einer Milchmädchenrechnung. "Die Sterne, die begehrt man nicht ..." hat Goethe gedichtet. Und wie beim Milchmädchen belächelt man den, der da nach den Sternen greift. Er versucht Unmögliches. Das wird schiefgehen.
Andererseits hat der Griff nach den Sternen etwas Begeisterndes an sich. Elon Musk etwa begeistert Menschen mit dieser Denkweise. Unmöglich? Dann mach ich das erst recht ..
Wenn wir von jemandem sagen, er würde nach den Sternen greifen, das kann diese Redensart zwei ganz gegensätzliche Bedeutung haben: Ätzender Spott oder begeisterte Bewunderung. Und mögliche Ergebnisse liegen ebensoweit auseinander. Klägliches Scheitern und triumphaler Erfolg sind beide möglich. Ob man sich maßlos überschätzt oder möglich macht, was für unmöglich gehalten wurde, das wissen wir erst später.
Was nie einer probiert, wird nie gelingen. Und wer nie etwas wagt, ist auch gescheitert.
Mut und Entschlossenheit
Wer nach den Sternen greifen will, muss Nehmerqualitäten haben und Treffer des Schicksals wegstecken können. Viel mehr aber noch braucht es Mut und Zuversicht.
"An den Mutlosen verschwenden die Götter alle Gunst und alle Gabe umsonst."
schrieb der erste deutsche Nobelpreisträger für Literatur, Theodor Mommsen, in seiner "Römischen Geschichte" über Pompeius. Dieser Satz gilt auch uns. Ohne Mut gelingt wenig. Mit Mut gelingt viel.