Der Mensch findet zu viel Vergnügen am Reden
Keine
Idee in unserem langen Werdegang hat je gezählt,
wenn wir nicht in der Lage waren, sie in Worte zu
fassen. Reden, schreiben, begriffliches Denken steht
im Vordergrund von Schule und Beruf.
So haben sich in unserem Gehirn zu viele Denkbahnen eingegraben, die zur linken Gehirnhälfte führen. Die linke Gehirnhälfte löst Aufgaben, die eigentlich ureigenstes Betätigungsfeld der rechten Hemisphäre wären.
In der Auflösung solcher Fehlzuordnungen liegen
ungeheure Leistungspotentiale.
Sperrys Theorie gilt heute bereits als Binsenweisheit. Ein modernes Krankenhaus kann regelrecht nachmessen, an welcher Stelle des Gehirns wir gerade denken.
Ja, man hat sogar herausgefunden, dass nicht nur wir Menschen eine Zweiteilung des Gehirns aufweisen. Sogar bei Singvögeln konzentriert sich die Gesangsfunktion auf eine Gehirnseite.
(Vögel besitzen nur ein, wenn auch hochentwickeltes und sehr stark durchblutetes, Reptiliengehirn)
Dennoch
ist das alles nur ein Modell und nicht die reine
Wahrheit. Die Grenzen sind in Wahrheit verwischt
und es kann natürlich nur von Schwerpunkten die
Rede sein. Das tut aber der Anwendbarkeit keinen
Abbruch. Tatsächlich ist das Ausmaß dieser Aufgabenteilung
selten 100%. Man nennt dieses Ausmaß den Lateralisierungsgrad.
Die Lateralisierung ist im Durchschnitt besonders stark ausgeprägt bei Männern, Rechtshändern und europäischen Völkern. Sie ist relativ schwach ausgeprägt bei Frauen, Linkshändern und Menschen aus dem ostasiatischen Raum.
Eine linkshändige Südsee-Insulanerin sollte deshalb deutlich schwächer lateralisiert sein als ein rechtshändiger, europäischer Mann.
Das hat auch Konsequenzen: Frauen sind sprachbegabter und stehen fester auf dem Boden der Tatsachen. Phantasten und Spinner sind in der Regel wir Männer.