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Mehr Fett?

Gesund und fit
durch mehr Fett?

GetreideEine 180-Grad Wende?

Nach der Entdeckung Amerikas war die Erde nicht runder als vorher. Aber jeder konnte es plötzlich sehen. Seeleute hatten schon lange beobachtet, dass ein sich entfernendes Schiff hinter dem Horizont verschwindet und schließlich nur noch die Mastspitze zu sehen war. Jetzt plötzlich wussten alle, dass es schon immer klar vor Augen gelegen hatte. Warum nur hatte man das vorher nicht sehen wollen?

So ähnlich stellt sich das Bild unserer Ernährung in der jüngsten Zeit dar. Plötzlich hängen Plakate mit der LOGI-Methode in den Wartezimmern von Arztpraxen. Renommierte Zeitschriften und kürzlich sogar die Harvard School of Public Health verleihen der bisher eher exotischen Dr. Atkins-Diät die Weihen der Wissenschaft.

Nicht fettarm ist gesund, sondern kohlenhydratarm". So sieht die neue Sicht vieler Wissenschaftler aus. Und um noch einmal auf die Kugelgestalt der Erde zurückzukommen: Die wissenschaftlichen Studien zeigen längst ein ganz anderes Bild als die Glaubenssätze der Ernährungsapostel. Und kennen Sie keine Erzählungen wie: "Ich ernähre mich so gesund und esse täglich mein Müsli und mein Bruder ernährt sich völlig ungesund. Und dennoch hat er deutlich bessere Cholesterinwerte ..."? Und das "krankhafte gesund essen" ist als Volkskrankheit, vor allem in den gebildeteren Bevölkerungsschichten, erkannt. Übergewicht

Ernährungslehren haben den Charakter von Religionen. Wenn man einmal glaubt, sieht man nur noch diese eine Wahrheit. Entsprechend intolerant ist auch der Umgang der verschiedenen Lager miteinander.

Abnehmen durch Fett?

Dr. Atkins verstarb nicht an Verfettung, sondern an einem Glatteis-Unfall. Sein Name steht für eine Ernährungsweise, bei der man relativ viel Fett zu sich nimmt und sehr wenige Kohlenhydrate. Zucker, Nudeln, Reis und Brot gehören möglichst gar nicht auf den Speiseplan. Tatsächlich kann man mit der Atkins-Diät messbar schneller abnehmen als mit einer fettarmen Diät. Nach einem längeren Zeitraum holt die fettarme Diät allerdings auf. Auch die Cholesterin-Werte sprechen überraschenderweise für die fettreiche Ernährung. Weniger überraschend: Für Diabetiker ist die fettreiche, kohlenhydratarme Ernährung klar von Vorteil.

Unsere Gene

MammutEiner der im deutschen Sprachraum bekanntesten Verfechter dieser Einsichten ist Nicolai Worm mit seinem Bestseller "Syndrom X oder Ein Mammut auf den Teller!" (sehr lesenswert!) Er argumentiert einerseits auf dem Fundament zahlreicher Ernährungsstudien. Mehr noch schöpft er aber Argumente aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen:

Alle Lebewesen verändern sich durch den Druck der Evolution. Unsere Nahrungsverwertung ist nicht angepasst an sitzend lebende Menschen, die Brot, Torten und Spagetti essen, sondern an Menschen, die Fleisch essen und dieses Fleisch zu Fuß über viele Kilometer lange Entfernungen selbst jagen und erbeuten.

Nicht nur Jahrmillionen, sondern auch einige Zehntausende Jahre hinterlassen ihre Spuren. Es gibt sogar die Vermutung, dass die Bewohner des Mittelmeerraums besser an Nahrung aus Getreide angepasst sein könnten als die nördlichen, germanischen Völker, nur weil sie wenige tausend Jahre Evolutionsvorsprung in Sachen Ackerbau haben. Und diese Anpassung ist vermutlich auch nicht für alle Einstellungen gleich schnell. In Manchem ähneln wir vielleicht noch den Vorfahren von vor 2 Millionen Jahren. Die Anpassung an die Bedingungen der Eiszeiten ist vermutlich am stärksten, also die letzten hunderttausend Jahre. JagdUnd das bedeutet: Wir sind darauf ausgelegt, sehr viel Fleisch zu essen und uns dazu die Mammuts selbst zu fangen..

Die Diskussion über die Auswirkung der Ernährung (und auch der rüde Ton der Ernährungsexperten untereinander) ist übrigens außerordentlich alt. Schon vor zweieinhalbtausend Jahren notierte Herodot (3. Buch "Thalia", Kapitel 22) eine erstaunliche Angabe: Der Perserkönig Kambyses hatte nach der Eroberung Ägyptens Späher zu den Äthiopiern geschickt, unter Anderem um deren Lebensweise auszuforschen. Im Gespräch mit dem äthiopischen König stellte sich heraus, dass die äußerste Lebensspanne für einen persischen Mann 80 Jahre, für einen Äthiopier aber 120 Jahre betrug. Und da die Speise des Perserkönigs Weizenbrot war, jene der Äthiopier aber Fleisch und Milch, sagte der König der Äthiopier (wörtlich nach Herodot): "er wundere sich gar nicht, dass sie, da sie Mist äßen, nur so wenige Jahre lebten ..."

Die Wahrheit ist komplex

Es gibt zahlreiche Einflüsse, die zusätzlich zu berücksichtigen sind: Die Versorgung mit Licht und damit mit Vitamin D, die Umgebungstemperatur und, wohl am wichtigsten, die Bewegung. Vielleicht sollten wir ein Mammut wirklich nur dann auf den Teller legen, wenn wir es selbst zu Fuß gejagt und erlegt haben? Und wir sollten uns davor hüten, weiterhin sitzend zu leben und uns gleichzeitig wieder die Ernährung der Steinzeitmenschen anzugewöhnen.

Steinzeitmenschen sind übrigens auch gar nicht so alt geworden. Altersdiabetes war mit Sicherheit damals kein Problem. Und unsere Vorfahren haben sicherlich immer mal wieder gehungert. Daran sind wir angepasst. Aber ob Hungern deshalb gesund ist? Und vielleicht wären Kartoffeln auch für die Steinzeitmenschen gesünder gewesen als Fleisch, wenn sie nur welche gehabt hätten? Und überhaupt: Ist es das Fett im Fleisch oder einfach die große Eiweißmenge, die so gesund ist? Für wohlfeile Patentrezepte gibt es ganz einfach zu viele Einflussfaktoren. Adam und Eva essen Fleisch

Übrigens versteigt sich auch Nicolai Worm in einige schwächere Argumentationen: Der Mensch habe die Vorratshaltung erfunden, behauptet er, und ignoriert dabei die Eichhörnchen. Die Kuh sei so dumm, weil sie vegetarisch lebt. Dabei ist sie vielleicht nur deshalb so dumm, weil das Gras nicht weglaufen kann, die Kuh also aus Schlauheit keinen Überlebensvorteil ziehen könnte und der Mensch ist schlau, weil er ein Raubtier ist, weil er schlau sein muss, um seine Beute überhaupt zu erwischen. Und, vielleicht weiß das jemand von meinen Lesern, war es in den Eiszeiten wirklich dunkler auf der Erde? Oder einfach nur kälter?

Ein ganz wichtiges Argument noch: Es gibt sogenannte essenzielle Fettsäuren und essenzielle Aminosäuren, also Fette und Eiweiße, die wir unbedingt zum Leben benötigen. Essenzielle Kohlenhydrate gibt es nicht.

Was soll ich jetzt essen?

Mir ist es eigentlich herzlich egal, ob beim Sauerbraten das Fleisch gesund ist oder die Nudeln. Der nächste Ernährungstrend wird das eh wieder ändern. Und niemand sollte sich ernsthaft trauen, mir einen Rhabarberkuchen zu verwehren. Und wer so alt werden sollte, bis sich die Wissenschaftler in allen Ernährungsfragen einig sind, hatte ganz sicher die perfekte Diät. Trotzdem gibt es gerade aus dem Bestseller von Nicolai Worm sehr viel zu lernen. Welches Fett, welches Eiweiß, welches Fleisch und welcher Fisch? Ein unglaublich spannendes Thema, sobald man einmal genau hinsieht.

Eines sollten wir jedenfalls der Wissenschaft glauben: Wir brauchen vor Fleisch keine Angst zu haben. Die Welt der Diäten sollten wir hinter uns lassen. Aber wenn Sie sich der neuen Glaubensrichtung vorbehaltlos anschließen wollen dann sollten Sie das nicht nur in der Ernährung tun. Folgen Sie auch dem Rat, sich viel zu bewegen. Die Steinzeit-Diät beginnt, wenn das Mittagessen noch auf der Flucht ist.

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