Ein Experiment:
Bevor
wir fortfahren, bitte ich Sie um ein kleines Experiment:
Bitte zeigen Sie mit dem Zeigefinger Ihrer ausgestreckten, rechten Hand auf einen kleinen Gegenstand oder z. B. auf die linke obere Ecke Ihres Bildschirms. Bewegen Sie dann den Finger nicht mehr.
Nun schließen Sie Ihr linkes Auge. Dann machen Sie die Gegenprobe mit dem rechten Auge. Was stellen wir fest?
Der Finger scheint bei der Mehrzahl
der Menschen bei einem Auge genau auf den Gegenstand
zu zeigen und beim anderen ein Stück weit
weg zu springen. Woran liegt das?
Ganz einfach: Wir sind nicht nur rechtshändig
oder linkshändig, oder wie Sportler anmerken werden,
rechtsbeinig oder linksbeinig. Wir haben auch ein
bevorzugtes Auge. Wir sind regelrecht "rechtsäugig"
oder "linksäugig". Ja, wir werden
gleich sehen, wir haben sogar eine bevorzugte Gehirnhälfte!
Händigkeit
Beginnen wir bei Adam und Eva:
Schon der Urmensch entwickelte Händigkeit. Bezeichnenderweise wird das Stück Fleisch auf dem Bild auch mit der rechten Hand gebraten.
Händigkeit hat mehrere Ursachen. Eine davon ist der Übungseffekt beim Gebrauch von Waffen und Werkzeugen. Wollte man mit beiden Händen die gleichen Fertigkeiten erreichen, hätte man den doppelten Trainingsaufwand...
Warum Händigkeit?
Ein
weiterer Grund für Händigkeit ist eine Art
"Denken auf Vorrat".
Wenn der Urmensch einem Säbelzahntiger gegenüberstand, dann durfte er keine Zeit vertrödeln. Er konnte nicht überlegen, ob er nun mit dem rechten oder linken Bein den ersten Schritt in die Flucht tun würde. Oder ob er mit der rechten oder linken Hand seine Keule heben sollte.
Die Händigkeit ist eine Vorab-Entscheidung.
Auch das menschliche Denken war zu dieser Zeit weitgehend geprägt von Schnelligkeit und "Geistesgegenwart".