Beispiel Umwandelbarkeit in Geld
Wer gemeinsam mit anderen Anlegern ein Gebäude
errichtet und dieses plötzlich verkaufen möchte,
hat damit größte Schwierigkeiten. Aktien und Anleihen
werden dagegen an Börsen gehandelt und sind somit
täglich zu Geld zu machen. Doch selbst eine Aktienanlage,
insbesondere wenn sie sehr groß ist, kann schwer
zu Geld zu machen sein. Sogenannte Nebenwerte, die
nur in geringen Stückzahlen täglich gehandelt werden,
verlieren schlagartig an Wert, wenn ein großer Anteilseigner
überraschend seine Aktien auf den Markt wirft. Er
kann also nur ganz langsam Aktien in Geld umwandeln.
Beispiel
Ertrag
Gold bringt keinerlei Ertrag. Bei hoher Inflationsrate
kann es trotzdem eine bessere Anlage sein als Anleihen.
Aktien haben eine Wertentwicklung, die völlig vom
Ertrag abgekoppelt sein kann. Der erhoffte Umsatzzuwachs
einer Internet-Aktie oder der Wertzuwachs der Grundstücke
einer Brauerei wird wesentlich höher bewertet als
das, was das Unternehmen erwirtschaftet.
Beim Ertrag ist immer zu unterscheiden, ob er
konstant bleibt, beispielsweise bei einer Staatsanleihe
oder ob er an eine wirtschaftliche Entwicklung gebunden
ist wie Büroflächen oder Aktien. Immobilien oder
Aktien haben immer einen kombinierten Wert aus Ertrag
und erwarteter Wertentwicklung.
Suchen Sie einen Goldesel?
Der Autor Bodo
Schäfer, dessen Buch "Der
Weg zur finanziellen Freiheit" fantastische
Auflagen erreicht hat, wurde schon im Fernsehen
vorgeführt: Anscheinend ist er mit seinen eigenen
finanziellen Unternehmungen deutlich weniger erfolgreich,
als er seinen Lesern verspricht. Wir wurden deshalb
gelegentlich schon gefragt, warum wir trotzdem dieses
Buch empfehlen.
Unter den gefragtesten Methodenberatern
gibt es andererseits Leute, die mehrere gescheiterte
Ehen hinter sich haben und uns trotzdem sagen, wie
wir erfolgreich und glücklich werden ... Die Kinder
des Schusters tragen die schlechtesten Schuhe, heißt
es gelegentlich.
Schäfers Buch ist gut, weil
es Ihnen hilft, sich mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen.
Lernen wir aber noch mehr: Auch wenn man viel über
Geld weiß, viel über Geld nachdenkt und viel Geld
hat, kann man immer noch beträchtliche Fehler machen.
Auch erfahrene Bankiers verspekulieren sich. Selbst
die prominentesten Fernseh-Börsengurus liegen oft
daneben. Jeder, der dauerhaft auch nur mäßig mehr
als die Hälfte seiner Entscheidungen richtig träfe,
würde an der Börse ein Vermögen machen. Börsenspekulation
ist kein Goldesel, ein Sparbuch aber auch nicht.
Vergessen Sie nie, dass alles was Sie tun auch ein
Fehler sein könnte. Nicht jeder, der wagt, gewinnt.
Aber jeder, der nachdenkt und planvoll vorgeht,
verbessert seine Chance. Kümmern Sie sich um das
Thema Geld!
Methodische Schritte zur optimalen Geldanlage
Schon
diese wenigen Beispiele zeigen, dass Geldanlage
eine sehr individuelle Angelegenheit ist. Für den
einen kann das Risiko nicht groß genug sein. Der
andere legt sein Geld am liebsten aufs Sparbuch.
Die persönliche Strategie
Ein wichtiger Schritt zur optimalen Geldanlage ist eine persönliche Strategie.
Diese sollten Sie sich gut überlegt haben. Beachten Sie dabei Ihre persönlichen
Verhältnisse und
Kriterien. Wie hoch ist Ihr Einkommen und wie ändert es sich bei entsprechenden
Lohnänderungen? Hilfreich ist hierbei ein Brutto-Netto-Rechner.
Daraus können Sie auch ersehen, wie viele Steuern Sie zahlen. Hinzu kommen
Unterschiede zwischen Unternehmern, Angestellten und Beamten. Vor allem sollten
Sie abwägen, welches Risiko Sie bereit sind einzugehen, um den gewünschten
Ertrag zu haben.
Tipp:
Die übergroße Mehrheit der Autofahrer glaubt,
besser zu fahren als der Durchschnitt. Die Mehrheit
der Menschen glaubt, sie seinen intelligenter als
der Durchschnitt. Und so ist es auch beim Geldanlegen.
Viel zu viele Menschen glauben, sie könnten es besser
als die Profis oder wären schlauer als "der
Markt". Überlegen Sie, ob das wirklich zutrifft,
oder ob es nicht deutlich besser wäre, sein Geld
einem guten Fondsmanagement anzuvertrauen, als direkt
Aktien zu kaufen. Von der immensen Zeitersparnis
ganz abgesehen.
Tipp:
Ein ganz erhebliches psychologisches Problem
bei Anlage und Spekulation ist die recht schnell
eintretende Selbstüberschätzung. Eines
der besten Mittel dagegen ist das Führen eines
Anlagetagebuchs, in dem alle Anlageentscheidungen
(Kaufen, verkaufen und halten!) schriftlich begründet
werden.
Tipp:
Ein weiteres psychologisches Problem bei
der Aktienspekulation ist die auf den Einstandskurs
bezogene Schmerzempfindlichkeit. In der Nähe des
Einstandskurses werden Kursbewegungen stark wahrgenommen.
Man freut oder ärgert sich. Ist der Kurs aber bereits
stark gestiegen oder gefallen, nimmt man auch prozentual
hohe Veränderungen wesentlich schwächer wahr. Neben
dem Anlagetagebuch bietet sich hier als Hilfestellung
an, regelmäßig, je nach "Anlagehorizont"
z. B. jährlich oder alle 14 Tage, Bilanz zu zielen
und diesen Zustand wieder als neuen Startwert für
die Kursentwicklung zu sehen.
Es ist sinnvoll, Risiken zu streuen, also beispielsweise
Aktien aus verschiedenen Ländern und Branchen
oder Anlageformen wie Anleihen, Gold, Immobilienfonds
etc. zu mischen. Selbstverständlich reduziert
man damit auch den möglichen Gewinn. Beachten
Sie aber, dass ein extremes Streuen von Risiken
auch sonstige Kosten verursacht: Sie verlieren den Überblick.
Sie bezahlen vergleichsweise mehr Gebühren
oder verschenken Zinsen. Zwei Einlagen von jeweils
25000 Euro bei zwei verschiedenen Banken bringen
weniger als 50000 Euro auf nur einer Bank. Größere
Summen stärken Ihre Verhandlungsposition...