Die medizinische Seite
Es gibt psychische Problemsituationen, die es dem Patienten besonders schwer oder gar unmöglich machen, Entscheidungen zu treffen.
Wie erleichtert man das Treffen von Entscheidungen?
Für das Treffen einer Entscheidung im Einzelnen sind uns derzeit keine Methoden bekannt, die von den Empfehlungen für Gesunde besonders abweichen.
Das wäre im Wesentlichen:
- Ein systematisches Klären der Fragestellung
- Reduzieren der Optionen bis auf Ja / Nein-Entscheidungen
- Klärung der Argumente als +/- Liste
Das Entscheidungsverhalten als Ganzes sollte sich aber erheblich unterscheiden. Typisch für viele psychische Problemsituationen, etwa die verbreiteten affektiven Störungen, sind wechselnde Zustände, also Phasen der Normalität / Ausgeglichenheit, der Depression oder der Manie.
Entscheidungen auf Vorrat
Deshalb liegt es nahe, in den normalen, gesunden Phasen Entscheidungen auf Vorrat zu treffen. Das bedeutet, seinen Alltag klaren Regeln und festen Gewohnheiten zu unterwerfen. Das kann soweit gehen, dass man seinen Speisezettel auf eine überschaubare Anzahl von Gerichten reduziert oder die Kleidungsstücke im Schrank bestimmten Wochentagen zuordnet.
Entscheidungen auf Vorrat sind keineswegs nur für depressive Phasen nützlich. Finanzielle Entscheidungen und Spontankäufe in manischem Zustand können erheblichen Schaden anrichten.
Geht es mir gut?
Menschen, auch völlig gesunde natürlich, verlieren manchmal die Orientierung in der Frage "Wie gut geht es mir eigentlich?". Das kommt meist daher, weil man sich die Frage gleich garnicht stellt und einfach aus Gewohnheit jammert.
Interessant ist daher eine bekannte Stelle in der Weltliteratur: Robinson Crusoe, vom Schicksal zum Leben auf einer einsamen Insel verdammt, macht sich tatsächlich eine +/- Liste, um sich selbst darüber klar zu werden, wie gut oder schlecht es ihm geht. Mehr dazu beim Zeitmanagement-Tipp "Pro/Contra"