Hilfe durch Mittel des Zeit- und Selbstmanagement
Zeitmanagement kann im Wesentlichen an drei Punkten unterstützend wirken:
1. Techniken und Ritualisierung
Der erste Ansatzpunkt ist das Erlernen von Entscheidungstechniken und deren Ritualisierung und Verankerung im täglichen Zeitmanagement. Zu einem
solchen Ritual könnte gehören, bei jeder Entscheidung vier Alternativen zu notieren oder immer ein Worst-Case bzw. Best-Case-Szenario zu entwerfen.
Größere Entscheidungen kann man durch Gliederung der Alternativen und Argumente durchaus klärend unterstützen.
Der Ablauf einer Entscheidung kann nicht nur in der Sache selbst ritualisiert werden, etwa die zur Entscheidung anstehende Frage schriftlich zu formulieren.
Psychische Problemsituationen können eigene Entscheidungen auch völlig unmöglich machen. Was dann bleibt, ist die Möglichkeit sich bewusst ein Stück
weit selbst zu entmündigen und beispielsweise als Teil jeder größeren Entscheidung die Meinung einer bestimmten Bezugsperson einzuholen.
Auffällig bei psychischen Problemen ist die oft extrem geringe Tragweite von Entscheidungen, die trotzdem so unendlich schwerfallen: Wie das Beispiel
"Senf oder Ketchup zum Würstchen?". Es hilft, in solchen Fällen gewohnheitsmäßig eine Münze zu werfen. Oft genug erkennt man dann plötzlich, dass man
eigentlich den anderen Ausgang des Münzwurfs gewünscht hätte und triftt so doch noch selbst die Entscheidung. Das ist ein Trick, den zuweilen auch völlig
gesunde Menschen anwenden, wenn sie sich in einer Entscheidung verheddern.
2. Schriftliche Regeln
Der zweite Punkt ist das systematische schriftliche Festhalten klarer Regeln, z.B. "Jede Kaufentscheidung von mehr als 50 Euro bespreche ich mit
Gabi.", "Ich bin ehrlich und fair.".
Psychische Erkrankungen sind bei Weitem nicht so allgemein akzeptiert wie ein Beinbruch oder ein Schnupfen. Erkrankte versuchen oft mit allen Mitteln,
ihre Krankheit zu verbergen. Das wiederum ist ein erheblicher Verstärkungsfaktor für die Krankheit und die Quelle vieler Ängste. Es ist wichtig, klare
Regeln zu bilden wie "Ich stehe zu meiner Krankheit.", "Ich gebe wahrheitsgemäß Auskunft, aber nicht mehr als nötig.", "Ich stehe zu allen Fehlern und
Problemen, die aus der Krankheit resultieren."
Wenn solche Grundsatzentscheidungen getroffen sind, ergeben sich viele Einzelentscheidungen von alleine.
3. Zeit-Entscheidungen
Der dritte Punkt ist das systematische schriftliche Festhalten von Zeitmanagement-Entscheidungen: Wann genau ist etwas zu tun, das man ohnehin irgendwann
tun wird?
Zu den wichtigsten, ganz praktischen Alltags-Entscheidungen auf Vorrat gehören Schlafens- und Aufstehzeiten und der Zeitpunkt von Mahlzeiten. Viele
Krankheitsbilder sind ja direkt mit Schlafmangel oder ungesunden Ernährungsgewohnheiten verbunden. Dazu empfiehlt sich ein großflächiger, laminierter
Wochenkalender an der Wand, der die Grundstrukturen bereits enthält und der mit Post-It Klebern für aktuelle Termine überklebt werden kann.
Was meineZIELE konkret beitragen kann
meineZIELE unterstützt alle drei genannten Bereiche:
1. Das Treffen von Einzelentscheidungen wird unterstützt durch eine Pro / Contra Ansicht, in der man Argumente gegeneinander abwägen kann.

2. Regeln, die man sich setzt, kann man im Grunde genau nach der gleichen Systematik zusammenstellen, wie man sein Leben in verschiedene Lebensrollen
und deren jeweilige Ziele und Aufgaben gliedert.
3. Das meineZIELE System stellt eine Stundenplanansicht zur Verfügung, die regelmäßige und einzelne Termine trennen kann. Außerdem ist eine Farbcodierung
möglich für die Wichtigkeit von bestimmten Zeiten. Es gibt die Möglichkeiten, mehrere Varianten von Stundenplänen abzuwechseln.
Weiter mit:
Selbstwertgefühl erhalten / aufbauen in psychischen
Problemsituationen