Cookie Consent by FreePrivacyPolicy.com Klare Strukturen schaffen bei psychischen Problemen

Gesundheit: Psyche

Klare Strukturen schaffen

Klare Strukturen bei psychischen Problemen

Die medizinische Seite

Es gibt gesundheitliche Probleme, welche die Patienten ein Stück weit ihrer Orientierung berauben. Ärzte empfehlen, einen klar strukturierten Tagesablauf zu schaffen. Das soll dem Patienten Halt und Orientierung an klaren Regeln geben.

Ein sehr wichtiger Gesichtspunkt ist aber auch, Entscheidungen auf Vorrat zu schaffen. Eine klare Regel könnte sein, um 12 Uhr sein Mittagessen einzunehmen. Dann muss man nicht jeden Tag neu entscheiden, wann man das tut. Die Entscheidung ist bereits getroffen. Und das gilt für sehr viele Dinge der Alltagsbewältigung. Viele Dinge sind täglich zu tun, etwa schlafen, Körperpflege, Essenszeiten oder Einkäufe. Gerade sie bedeuten in der Summe eine große Zahl von kleinen Entscheidungen. Die Energie, die ein Patient für solche Entscheidungen aufwenden muss, kann sehr groß sein. Selbst ganz simple Dinge zehren an derart betroffenen Patienten. Das kann etwas sein wie die Auswahl zwischen Senf und Ketchup zum Würstchen. Ein klar strukturierter Alltag als "Entscheidungen auf Vorrat" wirkt sehr entlastend.

Es kann auch wichtig sein, Grübelphasen und unnötige Langeweile zu vermeiden. Man kann z. B. auch sein linkshirniges, sprachliches Denken weitgehend abschalten. Das geht indem man Dinge tut, die bevorzugt die rechte Gehirnhälfte beherrscht und ausführt. Das wäre z. B. Zeichnen, Malen und Musizieren. Es ist sinnvoll, solche Maßnahmen systematisch einzuplanen.

Was hilft dem Patienten zu klaren Strukturen?

Die Arbeitsmethodik lehrt uns: Strukturen bewältigt man deutlich leichter, wenn man sie sehen kann. Der Aufbau des Tages und der Woche ist besonders übersichtlich in Form eines Stundenplans. Vom Stundenplan aus der Schulzeit unterscheidet ihn nur das enthaltene Wochenende.

Man plant zunächst in einer reinen Stundenplanansicht. Man plant also alles, was sich in diesem Zeitrahmen tatsächlich regelmäßig wiederholt. So bildet man beispielsweise jeden Tag um dieselbe Zeit ein Zeitfenster für das Mittagessen.

Technisch gesehen, muss dieses Raster zwei unterschiedliche Ansichten bieten: Mit aktuellen Einzelterminen, etwa Arztbesuchen, und ohne. Außerdem wäre günstig: Man sollte Gruppen von Stundenplan-Einträgen bilden können, die gezielt aus- und einblendbar sind. Damit kann man periodische Termine in Gruppen verschiedener Prioritäten aufteilen. Im Krankheitsfall kann man dann leicht auf einen reduzierten Stundenplan zurückfallen. Man kann einen Stundenplan für den normalen Alltag haben. Dazu kommt ein zweiter für Zeiten von Krankheit und Arbeitsunfähigkeit. Es sollte leicht sein, dazwischen zu wechseln.

Manche Menschen wollen zu lange ungerasterte Zeitblöcke vermeiden. Es lohnt sich dann möglicherweise, zusätzliche Blöcke wie "Klavierspielen um 15 Uhr" hinzuzufügen.

In Phasen der Gesundheit Vorbereitungen treffen

Schwer erkrankte Personen werden während der Krankheit keine Software einsetzen. Das ergibt zwei wichtige Gesichtspunkte:

Erstens: Wir haben Kunden, die bestimmte Pläne in Großformat drucken und laminieren lassen. Das geht über Internet-Angebote oder Copyshop um die Ecke. So haben sie einen fertigen Plan immer bereit. (Achtung: Laminieren ist weder zwingend erforderlich noch billig. Die Preise sind aber sehr unterschiedlich. Vergleichen lohnt sich.) Diesen Plan kann man dann auch mit Post-It-Klebern für Einzeltermine versehen. Dann kommt man bequem mal ein paar Tage ohne die Organizer-Software aus. Das ist bei wiederkehrenden Krankheitsbildern selbstverständlich auch zur Vorbereitung auf Krankheitsphasen vorstellbar.

Zweitens: Es ist in der Regel nicht sinnvoll, Aufgaben bis zu kleinsten Verrichtungen zu untergliedern. So kann ein Strukturblock "Aufstehen 7 Uhr bis 8.30 Uhr" vom Aufstehen über Frühsport und Körperpflege bis zum Frühstück alles enthalten. Ein Block "Haushalt" gibt mehr Freiheit. Ein Patient ist vielleicht bereits auf dem Weg der Genesung. Dann kann er innerhalb dieses Blocks gewichten. So verteilen sich Einkaufen, Kochen und Putzen etc. je nach Tagesbedarf.

Stundenpläne sind in Form der Schedule-Ansicht mit allen geforderten Funktionen im meineZIELE enthalten. Siehe auch "Planen im Auf und Ab".

Störungen, Zeitfresser und Unterbrechungen

Ein klar strukturierter Arbeitstag wird oftmals entwertet durch zu häufige Störungen. Zeitfresser aller Art kann und sollte man gezielt bekämpfen. Das ist ein Gebiet, dem man arbeitsmethodisch gut beikommen kann. Anpacken in relativ gesunder Phase oder mit Hilfe anderer Personen ist sinnvoll. Ein Verbesserungsprogramm gegen Zeitdiebe berührt oftmals Mitverursacher psychischer Beschwerden. Es lohnt sich, diesem Thema Aufmerksamkeit zu widmen.

Mehr über die Bekämpfung von Störungen, Zeitfressern und Unterbrechungen

Papier

Am Durcheinander auf dem Schreibtisch erkennt man oft ein Durcheinander im Kopf. Doch, wenn wir schon von Psychologie reden, dann muss man auch gleich dazu sagen: Viel Papier kann ganz andere Ursachen haben.

Da ist allem voran die Angst vor der Frage: "Ein leerer Schreibtisch? Haben Sie nichts mehr zu tun?" Papier ist ein Arbeitsnachweis. Als Berater in Sachen Zeitmanagement trifft man oft auf dieses Phänomen. Menschen stellen tatsächlich diese Frage. Manche Vorgesetzte muss man vorwarnen, wenn man beginnt, sich besser zu organisieren. Meist ist die Frage scherzhaft gemeint. Aber die Angst davor ist ganz sicher nicht unberechtigt.

Ein zweites. natürlich deutlich selteneres Phänomen sind regelrechte Ritterburgen aus Papierstapeln und Ordnern. Man sieht tatsächlich nicht mehr die Menschen, die dahinter arbeiten. Diese Burgen haben eine echte Schutzfunktion. Wenn ein psychisches Problem vorliegt, sollte man sie nicht einfach niederreißen. Man entfernt sie Schritt für Schritt und gibt Gelegenheit zum "daran gewöhnen".

Eine dritte häufige Angst ist, etwas nicht mehr zu finden, sobald es aufgeräumt ist. Das ist sachlich richtig. Aufräumen ist tatsächlich arbeitsmethodisch falsch. Richtig ist "Zuordnen". Bei der Aufgabe muss stehen, wo die Papiere dazu sind. Dann können sie vom Tisch verschwinden. Ein völlig leerer Schreibtisch ist leicht und schnell machbar. Die 1-Griff-Ablage in meineZIELE wirkt tatsächlich Wunder.

Video-Clip griffbereite UnterlagenChaos auf dem Schreibtisch liegt auch bei auffälligen Fällen nicht aus Unvermögen. Es hat oft tiefliegende psychische Gründe. Selbst ganz normale, kerngesunde Menschen sträuben sich gegen allzu schnelle Veränderung: Ein neues System wie das der 1-Griff-Ablage wird sofort verstanden und ist schnell eingerichtet. Trotzdem legen viele Menschen großen Wert darauf, es hauptsächlich auf Neues anzuwenden. Den alten Papierkram arbeiten sie ganz langsam ab. Zwischen einem Tag und mehreren Monaten ist alles "im normalen Bereich".

Ordnung durch "Zuordnung" lohnt sich außerordentlich. Menschen erleben es als erhebliche Befreiung. Es macht den Kopf frei, wenn der Schreibtisch frei ist.

Vollständig leer!

Einen wichtigen Gewinn aus dem leeren Schreibtisch zieht man übrigens erst im letzten Moment. Das ist wenn wirklich das letzte beschriftete Blatt vom Schreibtisch verschwindet. Das hat mit der Arbeitsweise des Gehirns zu tun. Ständig versucht es, Geschriebenes im Blickfeld auch gleich zu lesen und zu verarbeiten. Das hat einen erheblichen Ablenkungseffekt, insbesondere bei konzentrierter Arbeit mit Funktionen der rechten Gehirnhälfte. Viele Menschen kommen niemals zur Ruhe, solange Schriftgut im direkten Sichtfeld herumliegt. Bei Menschen mit einer Maniegefährdung offensichtlich ein ernsthaftes Problem.

Weiter mit: Stabiler Antrieb in psychischen Problemsituationen

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