Die medizinische Seite
Wichtige Aufgaben zu vergessen, kann materiellen Schaden verursachen. Wichtige Termine im Bekanntenkreis zu versäumen, kann das oftmals ohnehin sehr belastete soziale Gefüge von Patienten weiter verschlechtern. Die wichtigste Folge des ständigen Bemühens, nichts zu vergessen, ist aber die erzeugte Unruhe. Man wird immer wieder aus seinen Gedanken gerissen, empfindet einen äußeren Druck und wird daher z. B. in der Erholung nach einer manischen Phase, empfindlich gestört.
Jeder Blick zur Uhr zum Vergleich mit einem anstehenden Termin löst noch dazu einen weiteren schädlichen Effekt aus: Es werden Funktionen der linken Gehirnhälfte aktiviert. Gerade Personen, die wegen zu vielen Grübelns ihre linke Gehirnhälfte entlasten sollten, werden so aus den wertvollen rechtshirnigen Denkphasen, z. B. beim Zeichnen oder Musizieren, herausgerissen.
Während einer Depression sind Menschen oft "mit den Gedanken woanders", was zum Abriss von Handlungssträngen führt.
Wie sieht die methodische Lösung aus?
Psychisch Kranke sollten natürlich, wenn es geht, auch in Krankheitsphasen einen Kalender führen. Gesundheitsrelevante Termine gehören dort selbstverständlich mit hinein, so wie vielleicht ein Asthmatiker das Wechseln der Bettwäsche plant.
Ein Organizer muss eigentlich nur drei Dinge hierzu können: Termine müssen bei Erreichen auf dem Tagesplan erscheinen. Uhrzeiten für bestimmte Aufgaben müssen mit einer Weckfunktion versehen werden können.
Hinzu kommt noch das Bedürfnis, die Aufmerksamkeit zu lenken, beispielsweise auf Leitsprüche für Autogenes Training etc. Auch das sollte ein Zeitplansystem aktiv dem in dieser Hinsicht passiven Nutzer systematisch präsentieren können.