Die Cash-Cow und Ihr Produkt-Portfolio
Die Cash-Cow des Unternehmens soll man melken. Das leuchtet ein. Aber was ist mit anderen Produkten und Geschäftsfeldern? Wo soll Kapital investiert werden und wo nicht? Antworten gibt die Portfolio Strategie der BCG.
Was ist die BCG-Portfolio-Analyse?
Produkte und Märkte haben einen Lebenszyklus. Manche Produkte sind ganz neu, verdienen noch gar kein Geld und kein Mensch weiß, was daraus werden wird. Andere laufen ganz einfach und bringen dem Unternehmen Jahr für Jahr einen soliden Gewinn in die Kasse. Wieder andere, denken Sie an Ersatzteile für längst ausrangierte Produkte, bringen jedes Jahr weniger und werden irgendwann einfach auslaufen. Andererseits brauchen sie keinen Werbeaufwand und keine Entwicklung. Man kassiert einfach nur, solange es noch geht.
Wir haben also Gruppen von Produkten und Handlungsempfehlungen, die auf die ganze Gruppe passen. Diese nennt man dann Normstrategien.
Welches Produkt in welche Schublade?
Die BCG-Matrix bildet vier solche Gruppen ab. Die Messlatten, nach denen man gruppiert, sind Marktwachstum und der eigene Marktanteil. Dann ergeben sich die bekannten vier Gruppen Cash Cows, arme Hunde, Fragezeichen und Stars aus der Portfolio-Analyse der Boston Consulting Group. (Die Boston Consulting Group (BCG) ist eine sehr große, internationale Strategie-Beratungsgesellschaft)
Für ein Diagramm nach Lehrbuch messen Sie das Marktwachstum in Prozent. Das ist einfach, sofern Zahlen öffentlich zugänglich sind. Wenn man stattdessen nicht das Wachstum des Marktes wählt, sondern den Umsatzzuwachs des eigenen Produkts, dann betrachtet man bereits wieder Fakten statt Chancen.
Wenn es original BCG sein soll, dann wählt man
für die x-Achse den relativen Marktanteil. Den Marktanteil
misst man also immer im Verhältnis zum stärksten
Konkurrenten. Das wäre also Ihr Umsatz geteilt durch
den Umsatz des größten Konkurrenten. Da gibt es
ziemlich schnell Probleme, wenn man das genau nehmen
will: Vielleicht haben Sie ganz rechts ein Produkt,
bei dem Sie Ihre Wettbewerber weit aus dem Feld
schlagen. Sie verkaufen drei mal so viel wie Ihr
stärkster Wettbewerber. Das soll vorkommen. Und
bei den meisten Produkten liegen Sie immer noch
knapp über allen Konkurrenten. Dann würde Ihr Diagramm
Ihnen sagen: Sie haben da massenweise arme Hunde,
obwohl Sie der Marktführer sind.
Das wäre
natürlich Unsinn.