Mehr Erfolg mit weniger Aufwand
Seine Kräfte kann man unterschiedlich gut einsetzen. Es gibt Hebelwirkungen, Engpässe und Kernprobleme. Schon ein geringer Einsatz für die wichtigste Aufgabe bringt weit mehr als mit aller Kraft an einer unwichtigen Aufgabe zu arbeiten. Die Kunst, diese Einsicht in die Tat umzusetzen, nennt man Strategie.
Was ist eigentlich Strategie?
Strategie wird mit vielerlei Bedeutungen belegt und selbst Lexika widersprechen sich. Strategie kann einfach nur "Wichtiges" bedeuten, Langfristiges, Chefsache oder Kriegskunst. Strategie kann planvolles Vorgehen bedeuten oder die Grundprinzipien, nach denen man tagtäglich taktische Entscheidungen fällt. "Die Kunst der Hebelwirkungen" würde auch ganz gut passen, die "Lehre vom optimalen Kräfteeinsatz" ebenso.
Den Begriff Strategie fassen viele Menschen auch ganz eng als die Anwendung sogenannter Normstrategien, also Geschäftsstrategien in einem eher akademischen Umfeld (wie BCG-Portfolio-Analyse, McKinsey-Matrix, Ansoff-Matrix, SWOT-Analyse etc.) Oft ist da auch einfach von Controlling-Instrumenten die Rede. Dieses Umfeld unterliegt Modeerscheinungen und ist alle paar Jahre wieder von neuen Schlagwörtern und Beratungskonzepten beherrscht.
Weiter
gefasst gehören zur Geschäftsstrategie zahlreiche
Einzelkonzepte wie z.B.
Engpassanalysen, eine
Käufer-Nutzen-Matrix und viele mehr. Marketingstrategie
befasst sich mit einem Markt, bei dem man davon
ausgeht, dass dieser nicht selbst denkt und handelt.
Man hat also Strategien im Umgang mit "äußeren Gegebenheiten".
In der Wettbewerbsstrategie hat man es dann mit
einem oder mehreren Gegnern zu tun, die reagieren
und selbst agieren. Diese Wechselwirkung betrachtet
ein weiteres Spezialgebiet, die
Spieltheorie.
Was ist Taktik?
Vielleicht hilft der Vergleich von Strategie und Taktik: Beim ursprünglichen militärischen Begriff würde man Strategie beim Krieg als Ganzes einordnen, etwa bei der Frage, ob eine Schlacht überhaupt geschlagen werden soll. Taktik dagegen wäre die Bewegung der einzelnen Truppenteile. Das große Ganze und die Details also.
Bezogen auf die Strategie eines Unternehmens könnte man das vielleicht auch so sehen: Da wäre auf der einen Seite die Strategie, die den Kurs des Unternehmens bestimmt, die auf langfristige Wettbewerbsvorteile und Alleinstellungsmerkmale abzielt. Auf der anderen Seite haben wir eine Vielzahl von Stellschrauben, an denen man mehr oder weniger schnell und gut das Unternehmen auf diesem Kurs hält, Werbemaßnahmen etwa.
Natürlich wird man wiederum versuchen, möglichst genau jene Stellschraube zu betätigen, die gerade bei geringstem Aufwand den größten Ertrag erzielt. Man geht engpassorientiert vor. Und das wiederum würde man wieder dem Begriff der Strategie zuordnen. Das klang bereits an: Strategie, das sind manchmal einfach die Regeln, nach denen wir taktische Entscheidungen treffen.
Wenn wir von Strategie sprechen, dann wünschen wir uns eine "weitsichtige Strategie". Etwa den Engpass Gibraltar erobern und für Jahrhunderte behalten. Taktik wünschen wir uns "blitzschnell". So wie Alexander der Große die Schlacht bei Issos gewann, indem er im Eifer des Gefechts die Taktik der Perser übernahm, aber sie viel schneller umsetzte.