Die einfachste Form des Strategiepapiers
Strategie heißt: Kräfte optimal einsetzen. Wenn
ein "Strategiepapier" enthalten soll, was man als
"Schlachtplan" in die Tat umsetzen kann, muss es
einfach nur zeigen, worauf die man seine Kräfte
richten wird. Wo also sollen Ihre Kräfte investiert
werden? Wofür wollen Sie sich besonders anstrengen?
Das kann etwas ganz Neues sein. Etwa, wenn man
einem Produkt ein neues Feature hinzufügt. Das kann
aber auch einfach die Verstärkung von etwas sein,
was es schon gibt. Ganz wichtig an diesem Plan ist
aber: Es muss immer als Ausgleich etwas geben, von
wo man die Kräfte abzieht. Konzentration heißt:
Seine Kräfte auf Weniges konzentrieren. Es gibt
also auch Dinge, in die man zukünftig weniger Energie
investiert und vielleicht auch solche, die man ganz
fallenlässt.
Ein ganz einfacher Schlachtplan wird also vier
Gruppen von Zielrichtungen zeigen wie z. B. Produkteigenschaften
oder Entwicklungsrichtungen eines Unternehmens.
Mit + und - verdeutlichen wir, was ausgebaut oder
reduziert wird. Sterne stehen für Neues. Kreuze
für Dinge, die wegfallen.
Was auch immer man ändern möchte: Immer ergibt
sich ein ganz einfacher Schlachtplan in dieser Art.
Es ist im Grunde ein "Konzentrationsplan". Es gibt
allerdings keinen allgemein anerkannten Namen für
diese Darstellung. Am bekanntesten ist vielleicht
die Bezeichnung "ERSK-Quadrat" aus dem Buch "Der
blaue Ozean als Strategie".
Nicht auf das Weglassen verzichten
Ein Schüler kann sich nicht auf Hausaufgaben
konzentrieren, wenn gleichzeitig Musik läuft. Er
sollte auf die Musik verzichten. Im Geschäftsleben
glaubt man dagegen oft, man würde sich schon auf
etwas konzentrieren, wenn man dieser Sache besonders
viel Aufmerksamkeit widmet und alles andere beibehält.
Doch damit ist es nicht getan. Wer sich z. B. auf
weniger Lieferanten konzentrieren will, muss die
Liste der Lieferanten kürzen. Wer sich auf eine
bestimmte Kundengruppe konzentrieren will, muss
anderen Kundengruppen Leistung entziehen und über
kurz oder lang auf diese anderen Gruppen verzichten.
Das ist fast immer der schwierigste Teil des
Schlachtplans: Tatsächlich Dinge finden, die man
über Bord gehen lassen kann. Irgendwo muss man immer
die Kräfte freisetzen, die man neuen Dingen widmen
will.